Weintourismus auf dem Jakobsweg (Galicien)

Bild: © Clara Giraldo

Die spanischen Weinregionen sind gefragte Urlaubsziele. Angebote rund um Wein, Kultur und Kulinarik sind sehr gefragt, und geben dem spanischen Wein ein neues Gesicht.

Der spanische Enoturismo beinhaltet mehr als die Besichtigung der Bodegas. Es geht neben dem Wein auch um die Gastronomie mit der Genuss regionaler Köstlichkeiten durch das Zusammenspiel zwischen Wein, Käse oder Schinken gesteigert. Bei diesen Reisen stehen die Kulturlandschaft der jeweiligen Weinregion und die Verarbeitung der Weine im Vordergrund. Der französische, der nördliche, der primitive, der Winter- und der Meeresweg oder die Viá de la Plata: Es gibt mehrere offizielle Routen, die nach Santiago de Compostela führen, aber der Weg, der in La Rioja beginnt, gewinnt jedes Jahr mehr Anhänger in Spanien und auf der Welt. Die Route führt von La Rioja durch fünf Weinbauregionen mit Herkunftsbezeichnungen bis Galicien. Sie verbindet Tradition, Innovation, Moderne und Natur. Die drei wichtigsten Weinbauregionen mit geschützten Ursprungsbezeichnungen in Nordspanien sind: Rioja, Ribera de Duero und Rías Baixas.


Weinregion Rioja:

Rioja ist das Weinbaugebiet par excellence und erstreckt sich entlang des Ebro-Flusses über drei Regionen. Neben der Rioja Baja gelten vor allem die baskische Rioja Alavesa und die Rioja Alta am Oberlauf des Ebros als besonders gute Weinbauregionen. Es handelt sich um eine der bedeutendsten Weinregionen Europas. Diese Region bietet den Besuchern die Möglichkeit, mindestens zweihundert Weingüter der verschiedBild Copyright: Hotel Marqués de Riscalensten Stile zu besichtigen und durch Dörfer mit tausendjähriger Geschichte und bezaubernden Landschaften zu reisen. Außerdem bietet sich die Gelegenheit, lokale, aber überregional oder sogar international bekannte Gerichte zu kosten. Die Weingüter von DOC Rioja unterscheiden sich durch ihre zeitgenössische Architektur von renommierten Architekten wie Frank O. Ghery, Philippe Mazières oder Zaha Hadid, die sie zu wahren Ikonen des Weintourismus gemacht haben.Copyright Bodega Marqués de Riscal

So z. B. die Bodega Marques de Riscal: dieses authentische "chateu" in Elciego (Álava) ist die älteste Weinkellerei in La Rioja und kann sich damit rühmen, mehr als 150 Jahrgänge Weinernte in ihren Kellern zu haben. Sie verbindet die Bewahrung von Tradition mit neuen Konzepten, die sie zu den Vorreitern beim technologischen Fortschritt und innovativen Formen des Weintourismus machen. Die Bodega der Weinstadt Marqués de Riscal ist ein Pionier im Weintourismus in Spanien und einer der meistbesuchten. Die Stadt bietet interessante Erfahrungen beim Besuch ihrer Bodegas, einschließlich der ursprünglichen, die im Jahre 1858 gegründet wurde. Der Besuch des Weinguts kostet 16 € und beinhaltet ein erläuterndes Video, wie der Wein gemacht wird, Erklärungen und Geschichte und Verkostung . Nach dem Besuch kann man die feine Regionalküche im dazugehörigen Restaurant kosten und sich von dem Sternekoch Francis Paniego, selbst aus La Rioja, überraschen lassen: Er hält zwei Michelin Sterne. Hollywoodstars wie Brad Pitt und Angelina Jolie haben sich schon von Paniego verwöhnen lassen. Und natürlich werden hier Spitzenweine gereicht, die ähnlich außergewöhnlich sind wie die Architektur und die Küche. Nicht nur der Wein ist hier besonders, auch das Hotel Marques de Riscal. Eine architektonische Schönheit von Frank O. Gehry, der Architekt des Guggenheim-Museums in Bilbao. Obwohl das Gebäude sehr komplex und voller Formen ist, steht es in perfekter Harmonie mit der Landschaft. Nach dem Besuch des Weinguts, kann man sich mit einer großen Vinotherapie Caudalie im Spa des Hotels entspannen.

Nur 35 km vom dem Weinguter befindet sich das Kloster San Millán de la Cogolla: ein Weltkulturerbe. Hier ist es jedes Teil wert gesehen zu werden: Angefangen mit der Kirche, über das Refektorium, die Orgel, den Kreuzgang, das Deckengewölbe bis zur Bibliothek mit ihren wunderbaren Kostbarkeiten, teils in Vitrinen ausgestellt. Dazu gehört ein Dokument aus dem 11. Jahrhundert das erstmals die Verwendung der spanischen Sprache nachweist.

Nach dem Besuch des Klosters ist ein Besuch der Hauptstadt von La Rioja „Logroño" ein Muss, um los Calados in der Altstadt zu besuchen. Calados ist der Name, mit dem die Weingüter dort bezeichnet werden. Eine Kuriosität: eine Gemeindeordnung von 1583 verbat die Durchfahrt durch die Rua vieja (Altstadt)mit Kutschen, deren Pferde mit Hufeisen beschlagen waren, um die Ruhe der Weine nicht zu stören. Die exquisite Küche von Riojazeigt sich in jeder Tapas-Bar der Parade-Straße Laurel und San Juan de Logroño, die jeden Abend gut bevölkert sind.

Weinregion Ribera de Duero:

Strahlende Sonne im Sommer, beißende Kälte im Winter, und die extreme Höhe zusammen mit den lehmigen, schlammigen und kalksteinhaltigen Böden sorgen für die idealen Voraussetzungen für den Weinanbau. Der Anbau von Reben brachten bereits die Phönizier vor über 2000 Jahren in die Region. Die Römer haben ihn weiter beflügelt, bevor er unter den Mauren wieder fast zum Erliegen kam. Mit der Rückkehr der Christen, die Wein für die Messen brauchten, ist der Weinbau zurückgekehrt, vor allem dank der Klöster, die ihre eigene Produktion aufbauten.

Die Bodega Portia ist eine der Kathedralen des Weins gefeiert. Die Bezeichnung ist nicht zufällig: Gehört sie doch zu den Winzergruppen Spaniens mit der größten Tradition. Vor allem aber ist ihre Architektur entworfen von Norman Foster (Architekt von der Kuppel des Reichtstags), spektakulär.

Bild: Copyright Bodegas Portia

Der Architekt selbst definiert sie als "das Herz einer Blume mit drei Blütenblättern". 10.000 Quadratmeter futuristisches Weinkellerei, die sich über 3 Etagen erstreckt, alle verankert in einem Hügel. Die Schwerkraft wird dazu genutzt, Trauben zu Most zu verarbeiten und Most in Wein zu verwandeln. Die Führung beginnt vor einem Modell der Weinkellerei, wo man erfährt, wie das Projekt begann, und ein wenig über seine Geschichte und die Vorstellung von der Funktionalität und Pragmatismus des Designs. Es schließt sich der Besuch der Weinkellerei mit dem gesamten Prozess der Weinherstellung an, bei dem der Besucher in die Tiefen des Weingutes eintaucht.

Weniger als eine Stunde im Auto vom Weingut entfernt, befindet sich die Kathedrale von Burgos, die seit 1984 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe steht. Sie ist der Jungfrau Maria geweiht und berühmt für ihre Größe und gotische Architektur. Die Kathedrale ist eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. Ihre atemberaubende Pracht sollte den damaligen Wohlstand der Handelsstadt symbolisieren.Bild: © Bodegas Portia
Um die Gastronomie von Burgos kennenzulernen, gibt es keinen besseren Ort als die Senda de los Elefantes, den Elefantenpfad. Der Pfad verbindet die Plaza Mayor mit der Kathedrale durch die Straßen Sombrerería und Diego Porcelos. Direkt am Zusammenfluss der beiden Straßen befindet sich das bekannte Gasthaus Cervecería El Morito mit köstlicher "Nouvelle Cousine" zu guten Preise. Wer ein ausgezeichnetes Restaurant besuchen möchte, sollte einen Blick auf das Restaurant Palacio de la Merced im Hotel Collection Palacio de Burgos werfen. Es ist mit einer Repsol Sonne ausgezeichnet. Die Repsol Sonnen sind die prestigeträchtigen Auszeichnungen, die an die besten Restaurants und Köche in Spanien vergeben werden. Sie sind ein Symbol für kulinarische Exzellenz ähnlich den Michelin Sternen. Nach den Erlebnissen des Tages ist die Sauna oder Solarium des Hotels die perfekte Möglichkeit, um unsere Körper zu entspannen und sich für den nächsten schönen Tag in Galicien vorzubereiten.

Die Weinregion Rías Baixas Galicia


Wein, Schönheit, Landschaft, Kultur... das Angebot der Rías Baixas ist schwer zu toppen. Die vier Ria-Buchten („Rías-Baixas"), im Nordwesten Spaniens gelegen sind ein Paradebeispiel dafür, dass Andersartigkeit keinesfalls schlecht sein muss. Eine durchschnittliche Temperatur von 15 Grad schaffen beste Voraussetzungen für besonders erfrischende und lebhafte Weißweine. Ein Großteil der Region ist heute mit weißen Rebsorten, allen voran Albariño, bestockt. Bereits in Pontevedra (Galicien) angekommen führt die Route weiter in das Land des Käses, Tresters, ausgezeichneter Steaks, Fisches und Weins.

Pazo Baión mit 30 Hektar, bestockt mit Albariño, hat eine der spektakulärsten Weinberge der Weinszene weltweit und stammt aus dem Jahre 1650. Es ist ein Ort mit viel Charme, ein Mikro-Universum, wo unterschiedliche Naturräume zusammentreffen. Charackteristisch sind die authentischen galizischen Gutshäuser (los Pazos).

Bild: Copyright Pazo BaiónDer Besuch der Weinkellerei ist einfach telefonisch zu reservieren. Er umfasst zunächst einen Film über die Geschichte des Gebäudes, das seit 1987 dem größten spani©Termas de Cuntis - Catedral de Santiagoschen Drogenhändler bis zu dessen Festnahme und anschließender Beschlagnahmegehörte. Anschließend können Sie alle Weinproduktionsprozesse, Informationen über den Wein und die Trauben von Rias Baixas sehen. Den Abschluss bildet eine abwechslungsreiche Weinprobe inklusive Albariños. Der Besuch kostet ca. 10 €, wovon 5% an ein Programm zur Hilfe von Drogenabhängigen gehen. Im Jahr 2016 wurde sie als beste Weintourismus-Corner Spaniens ausgezeichnet. Wie jedes Jahr wird an der Erntearbeit ein Dutzend Personen beteiligt sein, die Teil des Programms zur sozialen Wiedereingliederung von Drogenabhängigen sind. Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens und wird alljährlich von Millionen Menschen aus aller Welt besucht, von denen viele auf dem Jakobsweg gewandert sind.

Das historische Zentrum der Stadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das bedeutendste Gebäude der Stadt ist die Kathedarle. Die Kathedrale betritt man durch das "Portico de la Gloria" – ein beeindruckendes romanisches Portal, das zu den Schönsten seiner Zeit gehört. Der Apostel Jakobus ist hier am Mittelpfeiler des Portals unter dem thronenden Jesus und seinen Evangelisten, Propheten und Jüngern abgebildet. Die Straßen der Altstadt Santiagos sind ein wahres gastronomisches Paradis mit exquisiter Gastronomie und ausgezeichnetem Wein.Bild:Copyright Termas de Cuntis

Und wenn der Wein, die Attraktionen und die vielen Touristen in Santiago de Compostela etwas müde gemacht haben sollten: kein Problem, im Hotel Castro do Balneario bei den Thermen Termas de Cuntis in Pontevedra, kann der Gast Körper, Geist und Seele baumeln lassen. Termas  © Hotel Castro Do Balneariode Cuntis ist der größte Therme Galiciens und ein wahrhaft einladender Thermal-Komplex in Pontevedra. Bereits die alten Römer wussten um die Heilkraft des Thermalheilwassers von Cuntis, das besonders reich an Natrium und Schwefel ist und für die zahlreichen Anwendungen verwendet wird. Ihre eigene Produkte werden aus den unschlagbaren Qualitäten ihrer mineralischen Heilwässer hergestellt.

Die Die Therme verfügt über zwei vier-Sterne Hotels. Das Hotel La VirgeVieiran und Das Hotel Castro Do Balneario, eine restaurierte, traditionelle galicische Villa, die in all ihren einzelnen Details original-getreu erhalten wurde. Im Restaurant werden frische, köstliche galicische Speisen gekocht, wo Meeresfrüchte ebenso wenig wie ein wunderbarer Wein aus Rías Baixas fehlen dürfen.